AVC St.Leon-Rot - TV Schwetzingen 3:0
AVC St.Leon-Rot - SG Sinsheim/Helmstadt 2 3:0
Liebe Volleyballfreunde und Fans des AVC St. Leon,
„Lass das mal die Mutti machen – die Mutti macht das gut!“
Oder hätten wir lieber doch Papa an die Sache heranlassen sollen? Um dies herauszufinden, blicken wir zunächst ein wenig in die Vergangenheit zurück. Pünktlich zum Start der Saison 18/19 kam Mutti in unsere Trainingsküche um sich unseren spielerischen Brei anzusehen. Die erfahrene Köchin erkannte gleich, dass es hier mehr brauchte, als nur ein gutes Kochrezept. Gemäß dem Motto „Zu viele Köche verderben den Brei“ nahm sie sich der Herausforderung an. Mit dem Kochlöffel als Zepter in der Hand gab sie von nun an in unserer Herrenmannschaft den Takt vor. Leicht war es nicht, unseren bunten Salat an volleyballerischen Qualitäten verzehrfertig zu machen. Vom jungen Gemüse ohne nennenswerte Spielpraxis, bis hin zum erfahrenen Routinier war in unserer Mannschaft alles vertreten. Hier ein passendes, ansprechendes und erfolgversprechendes Training zu machen, war eine große Aufgabe. Doch Mutti löste dieses Problem mit individuellen Förderungen, technischen Schulungen, fürsorglichen Worten und spielerischen Trainingselementen. So schafften wir es spielerische Höchstleistungen abzurufen, neue taktische Rezepte umzusetzen und uns, trotz vieler krankheits- und verletzungsbedingter Ausfälle, im oberen Tabellendrittel zu positionieren. Im Verlauf der Saison traten jedoch weitere Schwachstellen in der AVC Küche zu Tage. So reiste man zum Küchenduell nach Heidelberg ohne Kochschürzen. In einer anderen Kocharena ließen wir unsere Kochlizenzen zurück. Ähnlich turbulent startete auch unser letzter Saisontag, den wir in der heimischen Kochküche in der Mönchsberghalle in St. Leon bestritten. So stellten wir auch hier fest, dass einige unserer Mannschaftsschürzen nicht auffindbar waren und 80% der Mannschaft aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in St. Leon nicht pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt erscheinen konnten – Bier sei Dank! Gelernt haben wir (hoffentlich) auch, dass man den richtigen Schlüssel für verschlossene Türen braucht, um in die Halle zu kommen, dass Metzger nicht gleich Metzger ist und dass das Doppelte von 70 Schnitzeln, also 150%, gleich ca. 100 Schnitzel sind.
Bei allen Startschwierigkeiten, eines hatte schon die gesamte Runde gestimmt: Die Motivation. Mit nur drei Punkten würde man den zweiten Tabellenplatz behaupten können und somit das gesteckte Saisonziel um ein Vielfaches übertrumpfen. Der erste Gast am Heimspielherd, die TV Schwetzingen, weit abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz, war ein gefundenes Fressen für unsere siegeshungrigen AVC-Köche. Antonius am Aufschlag zeigte den Gästen gleich, wie druckvoll ein Aufschlag sein kann. Eine 5:0 Führung war ein gelungener Einstieg für unser Team. Konzentriert spielte der AVC den Gegner sprichwörtlich an die Wand. Mit 25:12, 25:17 und 25:10 ließen wir nichts anbrennen und schickten die Schwetzinger nach einer knappen Stunde Garzeit zurück in die Kabine zum Spülen.
Etwas mehr Fett in der Pfanne hatten die auf Rang fünf platzierten Küchenjungen der SG Sinsheim/Helmstadt. Lautstark präsentierten sie sich auf dem Feld und konnten zunächst auch mit den Küchenprofis des AVC mithalten. Im weiteren Verlauf des ersten Satzes erspielten sich Muttis Jungs jedoch einen immer größeren Punktevorsprung. Nicht zuletzt dank gezielter Schlagkraft auf Außen durch Daniel und Lukas geriet der Gegner mehr und mehr unter Druck und musste den Satz mit 25:19 abgeben. Im zweiten Satz wieder konzentriertes und aggressives Spiel des AVC. Gute Leistungen in der Abwehr durch Libero Tobias sowie dem Münchner Weißbierblock von Max machten ein Durchkommen für die SG nahezu unmöglich. Im Angriff zeigte Rainer seine Erfahrung und briet dem Gegner ein saftiges Zigeunerschnitzel. Sehr kraftvoll und präzise auch der Hammer von Janek, der den Ball um Spargelsbreite ins gegnerische Feld zirkelte. Auch Jakob N. zeigte dem Gegner das Haar in der Suppe auf und schenkte den Sinsheimern ordentlich ein. Ja, er hatte die Haare schön – und ihr die Hosen voll? Anders ist der Punktestand des zweiten Satzes nicht erklärbar. Gerade mal 8 Pünktchen gingen an die SG (an dieser Stelle sei erwähnt, dass das Anfeuern der eigenen Mannschaft absolut erwünscht ist – ein persönliches Angehen einzelner Spieler hat eher einen bitteren Beigeschmack – aber wir nehmen es mit Humor). Aller guten Dinge sind Dry! Also mit viel Appetit zum dritten und letzten Gang des Tages. Im letzten Satz der Saison versuchte die SG nochmals, der Heimmannschafft das Wasser zu reichen. Doch ein wirklich konzentrierter AVC, in Kombination mit begeisterten Zuschauermengen, waren an diesem wunderschönen Frühlingstag einfach eine Nummer zu groß. Selbst verlorengeglaubte Bälle konnten dank fußballerischer Akrobatik durch Frank und Antonius wieder ins Spiel gebracht werden. Auch die Gebrüder Grimm schrieben ihr ganz persönliches Volleyballmärchen und brillierten auf Mitte und im Rückraum. Am Ende mussten die Sinsheimer beim Stand von 17:25 den Löffel abgeben und sich geschlagen geben.
Ein erfolgreicher Tag für die Herren des AVC, der die Saison 2018/19 mit einem Sahnehäubchen abrundete. Platz zwei in der Bezirksliga. Wir sind sehr zufrieden.
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ganz besonders bei unserer Trainerin Muriel, die trotz Schwangerschaft immer für uns da war, uns unterstützte und uns den richtigen Weg zeigte, wenn wir nicht wussten, wohin die Reise gehen soll.
Vielen Dank!
Frank Walthier für den AVC
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